4th Alpen-Adria-Workshop on Optimization / 60. Geburtstag von Franz Rendl

Vom 4. bis 6. November 2016 fand an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (AAU) die bereits 4. Veranstaltung aus der Reihe „Alpen-Adria-Workshop on Optimization“ statt. Obwohl von der Jahreszeit her unattraktiver als der traditionelle Frühlingstermin, fanden sich mehr Vortragende und interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein denn je. In den Mittelpunkt dieses Workshops wurde nämlich der 60. Geburtstag von Franz Rendl gerückt (dankenswerterweise lies der Jubilar dies zu).

Das Programm umfasste 18 Fachvorträge aus Bereichen der kombinatorischen, der nichtlinearen und der semidefiniten Optimierung. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus Übersee (Henry Wolkowicz, Jon Lee, Kurt Anstreicher, Miguel F. Anjos, Sam Burer, Tamas Terlaky) sowie aus dem naheliegenden Graz (Bettina Klinz, Eranda Dragoti-Cela, Joachim Schauer, Rainer Burkard, Ulrich Pferschy). Es kamen Kolleginnen und Kollegen aus dem europäischen Raum (Christoph Helmberg, Francesco Silvestri, Igor Dukanovic, Janez Povh, Marianna De Santis, Michael Jünger, Monique Laurent, Renata Sotirov) und es gab natürlich eine starke lokale Beteiligung (Angelika Wiegele, Anna Jellen, Christian Truden, Elisabeth Gaar, Gerald Gruber, Kerstin Maier, Malwina Duda, Philipp Hungerländer).

Die Fachvorträge füllten den Vormittag des 4. November sowie den 5. November. Der Nachmittag des 4. November war für das Festkolloquium reserviert. Neben den Workshopteilnehmerinnen und -teilnehmern konnten wir beim Festkolloquium die Familie von Franz Rendl und zahlreiche weitere Kolleginnen und Kollegen der AAU begrüßen. Das Festkolloquium wurde durch Vizerektor Martin Hitz und dem Dekan der Fakultät für Technische Wissenschaften, Gerhard Friedrich, eröffnet. Beide betonten in ihren Ansprachen, wie sehr sie den Wissenschaftler und Kollegen Franz Rendl schätzen. Einen aufschlussreichen Einblick in eine Zeit, in der die meisten unter uns Franz Rendl noch nicht kannten, gab uns Franz‘ Doktorvater Friedwin Sturm von der Montanuniversität Leoben. „Franz Rendl, der Doktorand“, so der Titel seines interessanten und amüsanten Vortrages, in dem – selbst für Franz – bislang unbekannte Publikationen mit Franz‘ Koautorenschaft auftauchten. „Franz, the mathematician“ war sowohl der Titel des Vortrages von Henry Wolkowicz („a co-author’s view“) als auch von Jon Lee („an external perspective“). Henry Wolkowicz zählt zu den frühesten wissenschaftlichen Weggefährten von Franz, aber auch viel Privates verbindet sie, wie man anhand zahlreicher lustiger Anekdoten in seinem Vortrag erfahren konnte. Jon Lee hat zwar mit Franz gemeinsam das eine und andere Optimierungsproblem betrachtet, eine gemeinsame Publikation der beiden gibt es jedoch nicht. Auf vergnügliche Weise hat Jon Lee in einem unterhaltsamen Vortrag pointiert seine Sicht auf die Arbeit von Franz Rendl dargelegt. Soviel wurde in diesem Hörsaal der AAU wohl noch nie gelacht! „Franz, the supervisor“ hieß dann der letzte Vortrag im Rahmen des Festkolloquiums. Angelika Wiegele hielt eine Rück- und Vorschau auf die Themen, die Franz Rendl mit seinen Doktorandinnen und Doktoranden bearbeitet hat bzw. bearbeitet. Auch in diesem Vortrag wurde auf so manche Eigenschaft von Franz Rendl augenzwinkernd hingewiesen, vor allem aber die Dankbarkeit aller, die mit Franz arbeiten durften, zum Ausdruck gebracht. Für Auflockerung zwischen den Vorträgen durch musikalische Darbietungen sorgte der Klagenfurter Jazzpianist Fabian Mang.

Der Workshop fand am Sonntag, den 6. November bei einer kleinen Kreuzberglwanderung und einem Altstadtspaziergang durch Klagenfurt seinen Ausklang. (Leider lies das trübe Novemberwetter keine ordentliche Franz-Wanderung zu.)

Für die freundliche finanzielle Unterstützung, die uns die Abhaltung des Workshops und des Festkolloquiums in dieser Form möglich machte, danken wir der Stadt Klagenfurt, der Firma Satalia, dem Förderverein der Technischen Fakultät sowie der ÖGOR.

Mehr Informationen zum Workshop, das Programm zum Festkolloquium und das Vortragsprogramm finden sich unter http://aawo2016.aau.at/. Fotos vom Festkolloquium und vom Sonntagsspaziergang können unter https://seafile.aau.at/d/784b051d94/ eingesehen werden.

Erste Reihe links: Andrea Rendl (Tochter von Franz), Eva Rendl (Gattin von Franz), Franz Rendl, Friedwin Sturm (Doktorvater von Franz)
Erste Reihe links: Andrea Rendl (Tochter von Franz), Eva Rendl (Gattin von Franz), Franz
Rendl, Friedwin Sturm (Doktorvater von Franz)
Friedwin Sturm von der Montanuniversität Leoben bei seiner Rede
Friedwin Sturm von der Montanuniversität Leoben bei seiner Rede
Bildmitte: Dekan Gerhard Friedrich und Vizerektor Martin Hitz
Bildmitte: Dekan Gerhard Friedrich und Vizerektor Martin Hitz
Aus dem Vortrag von Jon Lee
Aus dem Vortrag von Jon Lee

Workshop der ÖGOR-Arbeitsgruppe „Operations Research im Gesundheitswesen“ 2016

Am Freitag, den 16. September 2016, veranstalteten die OEGOR-Arbeitsgruppe (AG) ‚Operations Research (OR) im Gesundheitswesen‘ und die „Austrian Health Economics Association“ (ATHEA) wieder gemeinsam einen Workshop, um die wissenschaftliche Vernetzung im Bereich der Gesundheitsökonomie in Österreich zu fördern. Die Tagung fand auf Einladung des Instituts für Finanzwirtschaft an der Karl-Franzens Universität statt.

Nach einer kurzen Begrüßung seitens der ATHEA, vertreten durch Herrn Dr. Thomas Czypionka und Herrn Dr. Markus Kraus, und der OEGOR AG OR im Gesundheitswesen, vertreten durch Frau ao. Univ.-.Prof. Dr. Marion Rauner und Frau Univ.-Prof. Dr. Margit Sommersguter-Reichmann stellte Frau ao. Univ.-Prof. Dr. Margit Sommersguter-Reichmann das Programm des Herbstreffens vor, das aus drei Vorträgen bestand:

Im Rahmen des ersten Vortrags präsentierte Herr Prof. Wolfgang Rohrbach seinen Beitrag mit dem Titel „Konzepte künftiger privater Pflegeversicherungen“. Zu Beginn des Vortrags wurden einige Eckdaten zum Pflegebereich in Österreich vorgestellt. Für die derzeit etwa 453.000 Pflegefälle stehen rund 800 private Agenturen und fünf non-profit Organisationen zur Verfügung. Beim derzeitigen Stand ist für Pflegebedürftige eine 24-Stunden-Pflege kaum mehr gewährleistet. Bzgl. der Anforderungen an ein privates Pflegeversicherungsmodell wurden Aspekte, die über die derzeit hauptsächlich bestehenden Geldleistungen hinausgehen, wie etwa der Bau seniorengerechter Wohnungen, generationenübergreifendes Wohnen, aber auch das Konzept e-health im Sinne digitaler Pflege intensiv diskutiert. Ebenso wurde auf die Notwendigkeit einer kombinierten sozialen Kranken- und Pflegeversicherung eingegangen.

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Im Zuge des zweiten Vortrags mit dem Titel ‚Finanzströme spiegeln die Gesellschaft wider – finanzielle und personelle Ressourcen der Psychiatrie in Wien zwischen 1946 und 1970‘ präsentierte Herr Professor Schäfer die Ergebnisse einer Untersuchung betreffend die personellen (gemessen als Pflegetage pro Personal) und finanziellen (gemessen als Ausgaben der Stadt Wien pro Pflegtag) Ressourcen von psychiatrischen im Vergleich zu jenen von somatischen Einrichtungen in Wien. Dabei hat sich gezeigt, dass die psychiatrischen Einrichtungen sowohl finanziell als auch personell schlechter als die übrigen medizinischen Disziplinen ausgestattet waren. Lt. einer aktuellen Studie sind psychiatrische Einrichtungen personell auch gegenwärtig immer noch schlechter gestellt als Einrichtungen anderer medizinischer Fachrichtungen.

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Im Rahmen des dritten Vortrags mit dem Titel „How Physicians Affect Patients’ Employment Outcomes Through Deciding on Sick Leave Durations“ präsentierte Herr Mag. Alexander Ahammer die Ergebnisse einer Untersuchung, ob das ‚Verschreibungsverhalten‘ von Ärzten im Hinblick auf die Krankenstanddauer einen Einfluss auf die Beschäftigung ihrer Patienten hat. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass durch einen zusätzlichen, angebotsseitig verordneten Krankenstandtag die Beschäftigungswahrscheinlichkeit zwischen 0,45 und 0,69 Prozentpunkte sinkt, während die Wahrscheinlichkeit für Arbeitslosigkeit zwischen 0,28–0,44 Prozentpunkte steigt. Signifikant stärker waren die Effekte für männliche Arbeitnehmer, Arbeitnehmer mit kurzer Beschäftigungsdauer und Migranten.

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Abschließend informierte Herr Dr. Czypionka im Zuge der Diskussion interner Belange der ATHEA über eine geplante online-Umfrage betreffend Intervall und damit Zeitpunkt der dritten ATHEA Konferenz. Nach einer kurzen Diskussion wurde vereinbart, in Rahmen dieser Umfrage auch bzgl. des nächsten Veranstaltungsortes für den gemeinsamen Workshop von ATHEA und OEGOR abstimmen zu lassen. Frau ao. Univ.-Prof. Marion Rauner informierte, dass eine Umbenennung der AG ‚OR im Gesundheitswesen‘ in ‚OR in Health Care and Disaster Management‘ geplant ist. Im Anschluss dankte Frau ao. Univ.-Prof. Margit Sommersguter-Reichmann den Teilnehmer/inne/n und Vortragenden für ihr Kommen und die fruchtbaren Diskussionen bei jedem einzelnen Vortrag. Der Workshop klang im Rahmen eines gemütlichen Abendessens an der Südsteirischen Weinstraße aus.

5. EULOG Workshops zu Ehren des 60. Geburtstags von Richard F. Hartl

Anlässlich des 60. Geburtstags trafen sich Kollegen und Freunde von Prof. Richard F. Hartl im Rahmen des 5. EULOG Workshops vom 14. bis 16. September 2016 in der Sky Lounge der Universität Wien. Entsprechend der Forschungsschwerpunkte des Jubilars war der Workshop in zwei Teile gegliedert; während im ersten Teil verschiedene Anwendungen der Kontrolltheorie diskutiert wurden, war der zweite Teil Problemstellungen im Bereich der Produktion und Logistik gewidmet. Insgesamt umfasste der Workshop 30 wissenschaftliche Vorträge, die Plenarvorträge wurden von Prof. Peter Kort (Tilburg University), Prof. Suresh P. Sethi (The University of Texas at Dallas), Prof. Michel Gendreau (Ecole Polytechnique de Montreal) und Prof. Martin Savelsbergh (Georgia Institute of Technology) gehalten.

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch den scheidenden Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Wien, Prof. Oliver Fabel, den Institutsvorstand des Instituts für Betriebswirtschaftslehre, Prof. Otto Altenburger, ÖGOR Präsident Prof. Marc Reimann (Universität Graz) und durch em. Prof. Gustav Feichtinger von der Technischen Universität Wien. Die Eröffnungsredner brachten hierbei ihre Wertschätzung von Prof. Hartl als Wissenschaftler und als Person zum Ausdruck. Besonders hervorgehoben wurden neben den wissenschaftlichen Leistungen des Jubilars sein umfangreiches Engagement in der Organisation und Lehre an der Universität Wien, wo Prof. Hartl seit mittlerweile über 20 Jahren den Lehrstuhl für Produktion und Logistik hält. Außerdem wurden seine außergewöhnliche Einsatzbereitschaft in der wissenschaftlichen Community, sowie seine Verdienste um die ÖGOR gewürdigt.

Der Höhepunkt der Veranstaltung war das Galadinner im ehemaligen Gebäude der Wiener Börse, wo sich knapp 100 Gäste zu Ehren des Geburtstags von Prof. Hartl einfanden. Dabei wurde der Jubilar mit einer Festschrift zu seinen Ehren (nicht ganz) überrascht. Das Buch, welches 26 Beiträge von insgesamt 67 Autoren enthält, wurde von Prof. Herbert Dawid (Universität Bielefeld), einem der Editoren der Festschrift und ehemaligen Mitarbeiter von Prof. Hartl, überreicht. Festreden hielten Prof. Stefan Minner (TU München) und Prof. Alexander Mehlmann (TU Wien), beides langjährige Weggefährten des Jubilars.

Ein weiteres Highlight des Workshops war der von der Stadt Wien geförderte Besuch eines typisch wienerischen Heurigen in Ottakring. Dort brachte Dr. Margaretha Gansterer die hohe Wertschätzung, die Prof. Hartl bei seinen Mitarbeitern innehat, zum Ausdruck. Bei für September ungewöhnlich warmen Wetter fand der Workshop einen gemütlichen Ausklang.

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11. ÖGOR – IHS Workshop und ÖGOR-Arbeitskreis „Mathematische Ökonomie und Optimierung in der Energiewirtschaft“

Am 27. und 28. April 2016 fanden sich bis zu 80 Interessierte beim 11. ÖGOR – IHS Workshop und ÖGOR-Arbeitskreis „Mathematische Ökonomie und Optimierung in der Energiewirtschaft“ im neuen, Standort des Instituts für Höhere Studien im Palais Strozzi (Wien Josefstadt) ein. Sponsoren waren neben dem Institut für Höhere Studien erstmals die Energieallianz Austria (EAA).

Fast 80 TeilnehmerInnen aus der österreichischen und deutschen Energiewirtschaft, von e-Control, deutschen und österreichischen Universitäten sowie aus der Software-Industrie stellen einen neuen Teilnehmerrekord in dieser Veranstaltungsreihe dar.

Das Leitmotto „Markt und Physik“ war letztlich dem gesetzlich verordneten „Unbundling“ geschuldet: Eine Mehrzahl von uns bearbeiten den deregulierten Energiemarkt: Optimierung der Erzeugung, der Regelenergie oder Marktanalysen und Prognosen beschäftigen uns. Aber auch der regulierte Netzbetrieb bietet gerade in Zeiten der Energiewende spannende Fragestellungen. Die „Gegenseite“ zu kennen und ansatzweise zu verstehen ist nötig, denn die nichtlineare Physik der elektrischen Anlagen lässt sich nur mangelhaft durch (lineare) Marktregeln abbilden. So lauteten die Themengebiete der 12 Vorträge und einer Publikumsdiskussion

  • „Markt und Physik – eine Herausforderung” mit dem Leitvortrag von Dr. Hansjörg Hauer und vielfältigen Fachvorträgen von deutschen und österreichischen Experten.
  • „Flow Based Market Coupling” – das ist eine Art Annäherung der realen Lastflüsse durch das Regelwerk im internationalen Handel, mit vier Gastvortragenden aus Deutschland.
  • Regel- und Ausgleichsenergiemärkte: insgesamt 4 Vorträge von APG, IIASA und TU Wien (EEG) beleuchteten verschiedene Aspekte dieser noch jungen und nicht wirklich ausgereiften Materie.

Unter dem wissenschaftlichen Nachwuchs (bis 30 Jahren) wurde der von EAA gestiftete „Wolfgang Polasek-Gedächtnispreis“ für den besten Vortrag vergeben. Die Publikumswahl entschied Bettina Burgholzer (TU Wien-EEG) mit ihrem Vortrag über Modellierung der Vorhaltung und des Abrufs von Regelenergie.

Im Bild die Preisübergabe an Bettina Burgholzer durch den Gastgeber Leopold Sögner und Gerold Petritsch sowie die Vorjahrssiegerin Elke Moser.
Zwischen den Vorträgen und beim Heurigen am ersten Abend ergab sich reichlich Möglichkeit zum Gedankenaustausch zwischen Theoretikern und Praktikern der verschiedenen Fachrichtungen.

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Auditorium
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Preisverleihung an Bettina Burgholzer